Die britische Regierung plant, im kommenden Jahr einen neuen regulatorischen Rahmen für die Kryptowährungsindustrie, einschließlich Stablecoins, zu schaffen.
Wachstum des Kryptomarktes im Vereinigten Königreich
Mit ungefähr 2,5 Millionen Erwachsenen, die Kryptowährungen besitzen, was etwa 5 % der Bevölkerung entspricht, zeigt sich ein dynamisch wachsender Kryptomarkt in Großbritannien. Der Markt hat ein Volumen von etwa 170 Milliarden Dollar und ein Handelsvolumen von 8,5 Milliarden Dollar erreicht. Im Jahr 2022 flossen über 1,9 Milliarden Dollar in Risikokapital in Krypto- und Blockchain-Startups, was die Bedeutung dieser Branche unterstreicht.
Notwendigkeit eines regulatorischen Rahmens
Die bevorstehenden Regelungen sind entscheidend für die weitere Entwicklung der Branche. Tulip Siddiq, wirtschaftliche Staatssekretärin des britischen Schatzamts, erklärte bei dem Tokenisation Summit in London, dass Stablecoins nicht dem bestehenden Zahlungsgesetz unterliegen werden. Stattdessen sollen sie in neue Regelungen einfließen, die voraussichtlich Anfang 2025 erarbeitet werden. Diese gesetzlichen Rahmenbedingungen sind erforderlich, um besseren Verbraucherschutz und finanzielle Stabilität zu gewährleisten, vor allem im Vergleich zu anderen europäischen Nationen, die bereits spezifische Regelungen implementiert haben.
Integration in den internationalen Kontext
Die Verzögerung der britischen Regelungen war auf die allgemeinen Wahlen im Juli zurückzuführen, bei denen Keit Starmer von der Labour Party zum Premierminister gewählt wurde. Währenddessen haben andere Länder, wie Frankreich, die Schweiz und Liechtenstein, bereits spezifische Kryptowährungsregeln erlassen. Die Europäische Union hat zudem dieses Jahr die MiCA-Regelungen (Markets in Crypto-assets) eingeführt, um einen umfassenden regulatorischen Rahmen für bessere Verbraucherschutzmaßnahmen zu schaffen.
Zukünftige digitale Währungen im Vereinigten Königreich
Zusätzlich wird im Vereinigten Königreich über die Implementierung einer digitalen Zentralbankwährung (CBDC) oder eines digitalen Pfunds nachgedacht. Aktuelle Informationen deuten darauf hin, dass sich dieses Vorhaben bereits in der Designphase befindet und zusammen mit der Industrie erörtert wird, was einen weiteren Schritt in die digitale Zukunft darstellen könnte.
Abschließend ist festzustellen, dass die bevorstehenden Vorschriften nicht nur die Entwicklung des Kryptosektors in Großbritannien unterstützen, sondern auch die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Vereinigten Königreichs im Bereich digitaler Währungen stärken könnten.