Die Einführung börsengehandelter Bitcoin-Fonds hat in den ersten beiden Handelstagen fast 1 Milliarde US-Dollar eingebracht, da die Anleger die neuen Börsenvehikel, die die Kryptowährung nachbilden, vorsichtig begrüßen. Laut CoinShares, einem digitalen Vermögensverwalter, haben die neuen Fonds, darunter auch solche von BlackRock, Franklin Templeton und Invesco, seit ihrer Einführung am Donnerstag Zuflüsse in Höhe von 984 Millionen US-Dollar verzeichnet.
Die größten Zuflüsse wurden dabei von BlackRock mit 508 Millionen US-Dollar und Fidelity mit 442 Millionen US-Dollar verzeichnet. Die Genehmigung der Fonds durch die US-Börsenaufsichtsbehörde Securities and Exchange Commission wurde von Krypto-Enthusiasten gefeiert, die hoffen, dass dadurch neue Investoren für den Token gewonnen werden und sein Preis langfristig steigen wird.
Die Erwartungen über die Genehmigung sogenannter Spot-Bitcoin-ETFs durch die SEC hatten den Bitcoin-Preis seit Oktober um mehr als 70 Prozent in die Höhe getrieben. Allerdings ist Bitcoin seit der Zulassung um rund 6 Prozent gefallen. “Diese Einführung war keineswegs ein Massenerfolg”, sagte Ilan Solot, Co-Leiter für digitale Assets bei Marex Solutions. “Die jüngste Preisbewegung von Bitcoin zeigt, dass dies bisher eine enttäuschende Markteinführung für Produkte war, die so mit Spannung erwartet wurden.”
Die Gesamtleistung der Fonds blieb ebenfalls hinter der Markteinführung eines Bitcoin-Futures-ETFs im Oktober 2021 zurück. Grayscale, das den weltweit größten Bitcoin-Fonds verwaltet, verzeichnete in den ersten beiden Handelstagen seit der Umwandlung in einen ETF Abflüsse in Höhe von 579 Millionen US-Dollar. Dies war aufgrund des starken Anstiegs der Bewertungen und einer natürlichen Gewinnmitnahme der Anlegergemeinschaft zu erwarten.
Einige Broker haben den Handel mit den neuen Bitcoin-ETFs abgelehnt, darunter Vanguard, der zweitgrößte Vermögensverwalter der Welt, der sagte, die neuen Produkte “passten nicht zu seinem Angebot eines ausgewogenen, langfristigen Anlageportfolios”. Analysten spekulierten, dass die Zuflüsse in Bitcoin-ETFs erst nach einiger Zeit eintreten würden, da die Berater mit den Produkten so vertraut werden müssten, dass sie sie als Ergänzung zu Kundenportfolios empfehlen könnten.
Es wird erwartet, dass es einige Zeit dauern wird, bis eine umfassende Ausbildung erfolgt ist, um die langfristigen Aussichten und den Zugang zu einem völlig neuen Markt zu verstehen und zu nutzen. Insgesamt bleiben die Bitcoin-ETFs ein viel diskutiertes Thema, da die Kryptowährung weiterhin die Investorengemeinschaft fasziniert und Spuren in den traditionellen Finanzmärkten hinterlässt.