Die Verwendung von Inflationsprognosen in der Geldpolitik wird oft als perfomativ charakterisiert, wobei ein großer Teil der Prognosekunst und nur ein kleiner Teil der Wissenschaft zugeschrieben wird. Die Unsicherheit in der Prognose zukünftiger Inflationen hat dazu geführt, dass viele Zentralbanken Methoden wie Fächerdiagramme einsetzen, um die Unberechenbarkeit zu verdeutlichen. Trotz technologischer Fortschritte und neuer Kommunikationsmittel bleiben Prognosen im Kern eine Interpretation und nur bedingt präzise.
Die Veröffentlichung von Zinsprognosen kann die Art und Weise verändern, wie Zentralbanken kommunizieren. Dieser Schritt wäre für die Öffentlichkeit transparenter, könnte aber auch zu einer übermäßigen Fokussierung auf Zentralbanksignale führen. Eine kritische Betrachtung des Prozesses der Wirtschaftsprognosen zeigt, dass Modelle oft zu spät reagieren und politischen Entscheidungsträgern Scheuklappen auferlegen können.
Es bleibt festzuhalten, dass trotz aller technologischen Fortschritte und Bemühungen um Präzision die Wirtschaftsprognosen im Wesentlichen eine Kunstform für Zentralbanker darstellen. Die Prognose zukünftiger Entwicklungen wird immer von Unsicherheit begleitet sein und kann nur begrenzt zum Verständnis und zur Steuerung der Wirtschaft beitragen. Die Einführung neuer Technologien und Modelle mag die Prozesse verbessern, doch letztendlich bleibt die Prognose eine performative Kunst für diejenigen, die wirtschaftliche Entscheidungen treffen müssen.