Jesus-Plakat in Sevilla als sexualisiertes „Hassverbrechen“ bezeichnet Kürzer: Jesus-Plakat in Sevilla als „Hassverbrechen“ bezeichnet

In Spanien entfacht ein Jesus-Plakat Kontroversen

In Spanien ist eine Debatte über ein Jesus-Plakat entbrannt, das für die diesjährige Karwoche in Sevilla wirbt. Die Feierlichkeiten der sogenannten Semana Santa in Sevilla gelten als die wichtigsten und bekanntesten Karwochenfestivitäten in ganz Spanien.

Das Plakat zeigt einen vom örtlichen Künstler Salustiano García gemalten Jesus nach der Auferstehung. Der Gottessohn sieht den Betrachter mit ernstem, aber sanftem Blick an und weist mit der linken Hand auf sein Wundmal an der Brust. Die Figur ist halbnackt, trägt einen Bart und lange Haare. Insgesamt wirkt das Bild im Vergleich zu herkömmlichen Jesusdarstellungen nicht allzu ungewöhnlich.

Der Anblick des Plakats erregt dennoch Aufsehen. Vor allem das spanische Institut für Sozialpolitik (IPSE) hat sich empört gezeigt. Institutpräsident Pablo Hertfelder García-Conde bezeichnete die Jesusdarstellung als "sexualisiert und verweichlicht" und als mögliche "Beleidigung der Christen".

Als Reaktion auf die Empörung formierte sich eine Wutwelle und eine Unterschriftenaktion, die die Rücknahme des Plakats fordert. Ultrakonservative bezeichnen die Darstellung als "obszön" und "blasphemisch", während gemäßigte Konservative sowie viele Kommentatoren die Jesus-Darstellung als respektvoll und künstlerisch gelungen verteidigen.

Auch im Internet sorgt das Streitthema für Aufmerksamkeit. Zahlreiche Nutzer haben bereits Memes zum Jesus-Plakat verbreitet. Der Schriftsteller Salvador Gutiérrez Solís prophezeit gar "einen neuen Weltrekord an Memes".

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Debatte weiterentwickeln wird. Die kontroverse Jesus-Darstellung und die hitzigen Reaktionen zeigen, dass religiöse Symbole und Kunst immer wieder Anlass für Diskussionen und Auseinandersetzungen bieten.

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