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Nachschubprobleme: Schwierigkeiten bei der Munitionsbeschaffung für die Ukraine

Interview

Am 20. März 2024 um 20:46 Uhr sprach Rafael Loss, Sicherheitsexperte, über die Herausforderungen bei der Beschaffung von Artilleriemunition für die Ukraine.

Warum ist Artilleriemunition vom Kaliber 155 mm so wichtig für die Ukraine?

Rafael Loss erklärte, dass die Ukraine zu Beginn des russischen Angriffskrieges hauptsächlich auf alte sowjetische Artilleriegeschütze zurückgriff. Dies ermöglichte es ihnen, den Vormarsch auf Kiew zu stoppen. Allerdings benötigten sie dringend Munition für die neu gelieferten NATO-Standard-Artilleriesysteme im 155-Millimeter-Kaliber.

Wettbewerb um Munition

Die Beschaffung von 155-Millimeter-Artilleriemunition gestaltet sich schwierig, da die Bestände weltweit begrenzt sind. Russland priorisiert seine eigenen militärischen Bedürfnisse und konkurriert auf dem Weltmarkt um die begrenzte Verfügbarkeit dieser Munition.

Es gibt keine verlässlichen Schätzungen

Es fehlen verlässliche Schätzungen über die Bestände an 155-Millimeter-Artilleriemunition. Europa muss daher die Produktion von Munition und anderen Rüstungsgütern erhöhen, um die Bedürfnisse der Ukraine zu decken.

Der lange Weg zur Produktion

Die Inbetriebnahme neuer Munitionsfabriken erfordert Zeit und Fachkräfte. Die Europäische Rüstungsindustrie wird voraussichtlich bis Ende 2024 die Produktionsraten steigern, um den Bedarf der Ukraine zu decken.

Mechanismen aus der Zeit der Pandemie

Die EU orientiert sich bei der Beschaffung von Artilleriemunition an den Erfahrungen aus der Beschaffung von Impfstoffen während der Coronavirus-Pandemie. Die Steigerung der Produktionskapazitäten in der EU wird erwartet, um die Ukraine zu unterstützen.

NATO-Vorgaben werden nicht erfüllt

Europäische NATO-Staaten haben seit dem Ende des Kalten Krieges Lücken in der Bevorratung von Munition. Investitionen in die Rüstungsindustrie sind notwendig, um die eigene Verteidigungsfähigkeit zu stärken und die Ukraine zu unterstützen.

Russlands Möglichkeiten

Russland kann seine Munitionsproduktion schneller ausbauen als westliche Demokratien, aufgrund von geringeren bürokratischen Hürden und Arbeitsstandards. Die EU muss flexibel auf Russlands Ausweichstrategien reagieren, um Sanktionen effektiv durchzusetzen.

Das Gespräch führte Eckart Aretz für tagesschau.de.

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