Die Dinge in der Kryptowelt sehen vielversprechend aus. Nach einem harten Kryptowinter sind viele Kryptowährungen auf oder nahe historischen Höchstständen und die Zukunft scheint endlich wieder hell zu sein. Es wird jedoch höchstwahrscheinlich aus einem ganz bestimmten Grund noch viel heller - Zentralbanken weltweit beginnen, die Zinssätze zu senken.
Die Verbindung zwischen den Handlungen der Zentralbanken und dem Verhalten des Kryptomarktes mag auf den ersten Blick unklar erscheinen, doch die Verflechtungen sind tiefgreifend. Für Investoren bietet sich hier eine überzeugende Gelegenheit. Eine frische Welle der Liquidität könnte schon bald in den Markt fließen und damit eventuell den Grundstein für einen großen Krypto-Boom legen.
Zentralbanken beginnen, die Zinssätze zu senken
In den letzten Tagen haben die Europäische Zentralbank (EZB) sowie die Zentralbanken von Kanada, der Schweiz und Schweden ihre Leitzinsen gesenkt. Diese Kursänderungen folgten auf einige der aggressivsten Zinserhöhungen seit Jahrzehnten, die die Banken einführten, um die sprunghaft gestiegene Inflation zu bekämpfen.
Obwohl die US-Notenbank noch nicht damit begonnen hat, die Zinssätze zu senken, wächst unter Marktbeobachtern die Zuversicht, dass dies bis Ende dieses Jahres geschehen wird. Da die USA nach wie vor die größte Volkswirtschaft der Welt sind, wird dieser mögliche Politikwechsel von vielen als der letzte Dominostein angesehen, der fallen muss, um eine günstigere Umgebung für risikobehaftete Vermögenswerte wie Kryptowährungen einzuleiten.
Warum Zinssätze für Krypto relevant sind
Auf den ersten Blick mag es erscheinen, als ob Zinssätze und Kryptowährungen sich in völlig getrennten Sphären bewegen. Kryptos operieren auf dezentralen Netzwerken mit ihren eigenen Geldpolitiken. Sie sind jedoch untrennbar mit der Gesamtwirtschaft verbunden.
Krypto ist eine sogenannte risikoreiche Anlageklasse, was bedeutet, dass sie tendenziell gut abschneidet, wenn Investoren im Allgemeinen bereit sind, mehr Risiko einzugehen, um Gewinne zu erzielen. Dies geschieht typischerweise in Phasen hoher Liquidität, wenn Geld billig und reichlich vorhanden ist. Damit ein solches Szenario erneut eintreten kann, müssen die Zinssätze gesenkt werden.
Um zu verstehen, warum Zinssatzsenkungen der Zentralbank Krypto zugutekommen werden, kann es hilfreich sein, die Auswirkungen von Zinserhöhungen zu verstehen. Wenn Zentralbanken die Zinssätze erhöhen, werden Kreditaufnahmen teurer, was dazu neigt, die Menge des im Umlauf befindlichen Geldes zu verringern. Hohe Zinssätze machen auch risikoarme, zinsbringende Anlagen attraktiver, was wiederum die Menge des in riskantere Anlagen investierten Geldes verringert.
Im Gegensatz dazu, wenn die Zinssätze sinken, verringern sich die Kreditkosten und die Liquidität steigt. Niedrigere Zinssätze machen außerdem Sparkonten und Anleihen weniger attraktiv. Mit überschüssigem Kapital im Umlauf findet diese Liquidität typischerweise ihren Weg in verschiedene Anlageklassen, darunter Aktien, Immobilien und ja, auch Kryptowährungen.
Historische Beweise
Wir müssen nicht weit zurückblicken, um den Einfluss von niedrigeren Zinssätzen auf den Kryptomarkt zu sehen. Im Jahr 2020 senkten Zentralbanken auf der ganzen Welt die Zinssätze auf nahezu null als Reaktion auf die wirtschaftlichen Folgen der COVID-19-Pandemie. Dies führte zu einer beispiellosen Injektion von Liquidität in das globale Finanzsystem.
Das Ergebnis? Der Kryptomarkt stieg von etwa 190 Milliarden US-Dollar auf über 2 Billionen US-Dollar. Bitcoin, die führende Kryptowährung, sah ihren Preis von etwa 7.000 US-Dollar zu Beginn des Jahres 2020 auf fast 69.000 US-Dollar bis November 2021 steigen.
Eine der beeindruckendsten Erfolgsgeschichten aus dem Bullenmarkt von 2021 war Solana. Im Fahrwasser der erhöhten Liquidität (und einer beträchtlichen Menge Spekulation) stieg der Wert von Solana in weniger als zwei Jahren um mehr als 25.000%.
Disziplin bewahren inmitten des Booms
Obwohl diese Runde an Zinssatzsenkungen möglicherweise nicht so dramatisch ausfallen wird wie die Senkungen von 2020, sollten sie dennoch einen signifikanten Nutzen für Krypto haben. Und wie es in Krypto-Bullenmärkten üblich ist, werden einige unbekannte Kryptowährungen beginnen, astronomische Gewinne zu verzeichnen.
Es ist jedoch von entscheidender Bedeutung, dass Investoren eine ausgewogene Perspektive bewahren und sich nicht von der Hype-Spekulation mitreißen lassen - die Mehrheit dieser Kryptos sind einfach keine guten langfristigen Investitionen.
Um diese kommende Phase erfolgreich zu meistern, werden Investoren diszipliniert bleiben müssen und sich auf Blue-Chip-Kryptowährungen mit bewährten Erfolgsbilanzen und starker Nützlichkeit konzentrieren. Beispielsweise erfüllen Bitcoin und Ethereum diese Kriterien.
Auch wenn diese Strategie vielleicht nicht so glamourös ist wie Investitionen in trendige Meme-Coins, ist sie doch eine der wenigen bewährten Strategien, die Investoren die Art von Gewinnen ermöglicht, die nur Krypto hervorbringen kann.
