Die Genehmigung der ersten Spot-basierten Ethereum-ETFs durch die US-amerikanische Wertpapier- und Börsenaufsichtsbehörde (SEC) ist ein bedeutender Schritt im Kryptowährungsmarkt. Durch diese Entwicklung wird klar, dass Ethereum (ETH) nun ebenfalls Teil der regulierten Finanzwelt wird und in den Fokus traditioneller Anleger rückt.
Der Weg zur Genehmigung
Die SEC war lange Zeit skeptisch gegenüber Ethereum und hatte sich in der Vergangenheit für eine Einstufung als Wertpapier ausgesprochen. Dieser Ansatz wurde jedoch Ende Mai 2024 aufgegeben, und nach wochenlangem Warten erteilte die Behörde am Abend vor dem geplanten Handelsstart am 23. Juli 2024 die Genehmigung. Die Fondsanbieter hatten seit November 2023 auf diesen Moment hingearbeitet, um im Rennen um den ersten Spot-basierten ETF auf Ethereum erfolgreich zu sein.
Die Rolle der Fondsanbieter
Fondsanbieter wie BlackRock und Fidelity zeigen ein starkes Interesse am neuen Markt für Ethereum-ETFs. Angeführt von diesen Finanzriesen konkurrieren mehrere Unternehmen darum, den erfolgreichen Start der Bitcoin-ETFs zu kopieren, die in der vergangen Woche beeindruckende 1,5 Milliarden USD an Nettozuflüssen verzeichneten. Die folgenden Produkte wurden genehmigt, geordnet nach Verwaltungsgebühren:
- Grayscale Ethereum Mini Trust (ETH) – 0,15% p.a.
- Franklin Ethereum ETF (EZET) – 0,19% p.a.
- VanEck Ethereum ETF (ETHV) – 0,20% p.a.
- Bitwise Ethereum ETF (ETHW) – 0,20% p.a.
- 21Shares Core Ethereum ETF (CETH) – 0,21%
- Fidelity Ethereum Fund (FETH) – 0,25%
- iShares Ethereum Trust (ETHA) – 0,25%
- Invesco Galaxy Ethereum ETF (QETH) – 0,25%
- Grayscale Ethereum Trust (ETHE) – 2,50%
Marktdynamik und Anlegererwartungen
Die Stimmung unter den Anlegern ist jedoch gemischt. Im Gegensatz zu Bitcoin, das als “digitales Gold” gilt und in traditionellen Portfolios einen sicheren Platz einnimmt, wird Ethereum häufig als technologieorientiertes Investment angesehen. Die unterschiedlichen Wertversprechen könnten für potenzielle Käufer und Investoren eine Herausforderung darstellen. Historisch gesehen sind die Preise von Ethereum und Bitcoin in einem starken Verhältnis zueinander gesunken, was Bedenken hinsichtlich des Interesses an Ethereum-ETFs aufwirft.
Adrian Fritz, Head of Research bei 21Shares, äußerte, dass die ersten Zuflüsse in den Ethereum-ETFs bei etwa 10-15% im Vergleich zu denen der Bitcoin-ETFs liegen könnten. Dies könnte bedeuten, dass Ethereum-ETFs innerhalb der ersten zwei Monate nur etwa 150 bis 225 Millionen USD an Zuflüssen generieren könnten. Dies verdeutlicht, dass Anleger mehr Aufklärung und Zeit benötigen, um die potenziellen Vorteile von Ethereum als Anlageklasse zu erkennen.
Der Blick in die Zukunft
Die Genehmigung von Ethereum-ETFs könnte langfristig das ökologische Verständnis von Kryptowährungen und ihrer Technologie fördern. Da Ethereum eine Schlüsselrolle in der Entwicklung von dezentralen Anwendungen und der Unterstützung des sogenannten Web 3.0 spielt, könnten Anleger anfangen, Ethereum als Teil eines diversifizierten Portfolios zu betrachten. Der Unterschied zwischen Bitcoin und Ethereum wird zunehmend klarer: Bitcoin bleibt mit Rohstoffen verbunden, während Ethereum einen technologisch innovativeren Ansatz vertritt.
Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um zu beobachten, ob Ethereum-ETFs das gleiche Momentum wie die Bitcoin-ETFs aufbauen können und wie sich der Markt insgesamt entwickeln wird. Das Interesse von traditionellen Investoren könnte darauf hindeuten, dass der Markt für Kryptowährungen auf dem Weg zu einer breiteren Akzeptanz ist, die sowohl institutionelle als auch individuelle Anleger umfasst.