Geplante Schließung oder Privatisierung der Bitcoin-Brieftasche Chivo
San Salvador, El Salvador — In einer neuen Wendung der Kryptowährungsstrategie des Landes hat die Regierung von El Salvador angekündigt, die von Präsident Nayib Bukele initiierte Kryptowährungsbrieftasche “Chivo” zu privatieren oder zu schließen. Dies wurde am Donnerstag bekannt gegeben und folgt auf einen Kreditvertrag über 1,4 Milliarden Dollar mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF), der die umstrittene Einführung von Bitcoin in El Salvador thematisiert.
Der Hintergrund der Bitcoin-Implementierung
Im Jahr 2021 trat El Salvador als erstes Land weltweit in die Geschichte ein, indem es Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel einführte. Diese Strategie sollte eine stagnierende Wirtschaft ankurbeln, die stark von Überweisungen aus dem Ausland abhängig ist. Die Bitcoin-Einführung wurde jedoch von vielen Einwohnern kritisch betrachtet, und Präsident Bukele selbst räumte ein, dass diese Maßnahme eine der unpopulärsten seiner Regierung war.
Ein gespaltenes Volk
Trotz der rechtlichen Anerkennung von Bitcoin verwenden nur etwa 12 Prozent der Salvadoraner die Kryptowährung aktiv, so eine Umfrage der Zentralamerikanischen Universität aus dem Jahr 2023. Diese Zahl verdeutlicht die Diskrepanz zwischen der offiziellen Politik und der Realität im Alltag der Menschen.
Finanzielle Neuorientierung
Stacy Herbert, die Direktorin des Nationalen Bitcoin-Büros, äußerte in den sozialen Medien, dass Chivo entweder verkauft oder abgebaut werde, während das Land weiterhin Bitcoin für seine Strategischen Bitcoin-Reserven erwerben wird, möglicherweise sogar in einem beschleunigten Tempo. Diese informelle Ankündigung setzt die Unternehmungen der Regierung in Bezug auf Kryptowährungen in einen neuen Kontext, insbesondere im Hinblick auf die finanzielle Unterstützung durch den IWF.
Der Einfluss des IWF und limitarte Bitcoin-Nutzung
Der IWF stellte klar, dass die Akzeptanz von Bitcoin im privaten Sektor freiwillig sein wird. Dies ist ein bedeutender Schritt, der die Risiken, die mit Bitcoin verbunden sind, mindern soll. Zudem wurde entschieden, dass der öffentliche Sektor in Bezug auf Bitcoin-Aktivitäten und -Transaktionen nur eingeschränkt tätig sein wird.
Blick in die Zukunft
Das Schicksal von Chivo, einer Initiative, die ursprünglich einmal als Wegbereiter für die Bitcoin-Integration gedacht war, steht symbolisch für das Ringen El Salvadors mit der digitalen Währung und deren Platz in der volkswirtschaftlichen Entwicklung. Die kommenden Entscheidungen werden nicht nur die wirtschaftliche Ausrichtung des Landes bestimmen, sondern auch, wie Krypto-Technologien in der Region und darüber hinaus wahrgenommen werden.