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Bybit-Hack: 1,07 Milliarden Dollar weiterhin nachverfolgbar – Ermittler aktiv

"Was bedeutet es, wenn 20% der gestohlenen Gelder 'dunkel' sind? Ein Blick auf die Methoden der Hacker und die Herausforderungen bei der Rückverfolgung."

Eine der größten Herausforderungen im Bereich Kryptowährungen ist die Rückverfolgung gestohlener Gelder. Der CEO von Bybit, Ben Zhou, hat jüngst alarmierende Neuigkeiten veröffentlicht: 280 Millionen US-Dollar eines Gesamtbetrags von 1,4 Milliarden US-Dollar, die während eines Hacks im Februar von der Handelsplattform gestohlen wurden, sind nicht mehr zurückverfolgbar. Dies lässt die Frage aufkommen, was mit den restlichen 1,07 Milliarden US-Dollar geschehen wird und welche Auswirkungen dies auf die Krypto-Community haben könnte.

Die Bedeutung der Rückverfolgbarkeit

Das Konzept der Rückverfolgbarkeit ist entscheidend im Kampf gegen die Kriminalität im Bereich der digitalen Währungen. Der Bericht von Zhou besagt, dass 77 % der gestohlenen Mittel noch nachverfolgt werden können, was bedeutet, dass die Ermittler weiterhin Möglichkeiten haben, Teile des Geldes zurückzugewinnen. Im Kontrast dazu ist es besorgniserregend, dass 20 % der Gelder „dark“ geworden sind, was bedeutet, dass sie erfolgreich gewaschen oder auf Plattformen transferiert wurden, die Transaktionen verschleiern.

Verteilung der gestohlenen Mittel

Die Hacker haben etwa eine Milliarde US-Dollar aus den gestohlenen Mitteln, hauptsächlich 417,348 ETH, in Bitcoin (BTC) umgewandelt und auf 6.954 Krypto-Wallets verteilt. Der durchschnittliche Betrag pro Wallet beträgt 1,71 BTC. Diese Fragmentierung ist eine der größten Hürden bei der Rückverfolgung der Gelder, da es die Identifikation der finalen Empfänger stark erschwert.

Kollaboration zur Rückgewinnung von Geldern

Die kurzen Zeitfenster, in denen Gelder erfolgreich eingefroren werden können, sind für die Ermittler von entscheidender Bedeutung. Zhou betont, dass die nächsten ein bis zwei Wochen kritisch sein werden, da die Angreifer versuchen könnten, die Gelder durch Krypto-Börsen und Peer-to-Peer-Plattformen zu liquidieren. Bislang ist es den Ermittlern gelungen, 42 Millionen US-Dollar oder 3 % der gestohlenen Gelder einzufrieren. Die Unterstützung durch Plattformen wie das OKX-Wallet-Team könnte helfen, zusätzlich 65 Millionen US-Dollar in ETH zurückzugewinnen.

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Die Rolle von Sicherheitsfirmen und Belohnungen für Aufklärer

Zur Bekämpfung dieser Aktivitäten hat Bybit die Blockchain-Sicherheitsfirma ZeroShadow engagiert, die mit der Forensik beschäftigt ist, um die gestohlenen Gelder zurückzuverfolgen. Zusätzlich wurden 11 Aufklärer mit insgesamt 2,1 Millionen US-Dollar für ihre Hilfe bei der Einfrierung der Gelder belohnt. Dies zeigt, wie wichtig die Zusammenarbeit in der Krypto-Community ist, um gegen Cyberkriminalität vorzugehen.

Zusammenfassung und Ausblick

Die Vorgänge rund um den Bybit-Hack verdeutlichen nicht nur die Herausforderungen bei der Sicherung von Krypto-Assets, sondern auch die dringende Notwendigkeit für robustere Sicherheitsmaßnahmen und Zusammenarbeit in der Branche. Der Rückgang der Rückverfolgbarkeit der Gelder und die Fragmentierung erhöhen das Risiko für alle Beteiligten, was die Schaffung von transparenten und sicheren Handelspraktiken umso wichtiger macht. Für die Zukunft bleibt abzuwarten, wie die Fortschritte bei den Ermittlungen aussehen werden und welche Lehren aus diesem Vorfall gezogen werden können, um zukünftige Angriffe zu verhindern.

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Sebastian Knell

Sebastian Knell – DeFi-Kolumnist - Sebastian analysiert dezentrale Finanzsysteme (DeFi) und erklärt, wie Blockchain-basierte Finanzlösungen funktionieren. Er hat Erfahrung im Bankwesen und Fintech und schreibt über Kreditprotokolle, automatisierte Handelsstrategien und smarte Verträge. Seine Artikel bieten klare Erklärungen für Anleger und Entwickler, die DeFi besser verstehen wollen.

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