Ruja Ignatova, die als "Crypto Queen" bekannt ist, wird seit sieben Jahren vermisst, nachdem ein Haftbefehl der US-Behörden gegen sie erlassen wurde. Die adoptierte "Crypto Queen" war die treibende Kraft hinter dem Ponzi-System von OneCoin, das Investoren weltweit um 4,5 Milliarden US-Dollar betrog.
Die bulgarische Unternehmerin gründete im Jahr 2014 das Kryptoschneeballsystem OneCoin. Das Unternehmen preiste sich als "Bitcoin-Killer" an und erntete Lob für sein Kryptowährungs- und Blockchain-Modell. Jedoch stellte sich heraus, dass OneCoin nichts weiter als ein betrügerisches Ponzi-System war, das Milliarden von Dollars von ahnungslosen Investoren abzog. Als das System im Jahr 2017 zusammenbrach, begannen die Behörden mit den Ermittlungen und erhoben Anklagen gegen die Führungskräfte, einschließlich Ignatova. Im gleichen Jahr erließen die amerikanischen Behörden einen Haftbefehl gegen die Crypto Queen, die jedoch erfolgreich untertauchte, um der Justiz zu entkommen.
Seit ihrem Verschwinden wird vermutet, dass Ignatova sich vor allem deshalb versteckt, weil sie als einzige Frau auf der Liste der zehn meistgesuchten Personen des FBI stand. Eine Untersuchung der BBC enthüllte jedoch schockierende Informationen über den möglichen Aufenthaltsort der bulgarischen Kriminellen.
Der Verdacht liegt nahe, dass Ignatova möglicherweise vor Jahren von ihrem Sicherheitschef, dem bulgarischen Drogenboss Hristoforos Nikos Amanatidis, ermordet wurde. Der Sicherheitschef, bekannt als Taki, wird als bedeutender Organisationskrimineller in Bulgarien angesehen. Er wird mit bewaffneten Raubüberfällen, Drogenschmuggel und Mord in Verbindung gebracht. Es wird angenommen, dass Taki enge Beziehungen zu OneCoin aufgrund seiner Verbindung zu Ignatova hatte und möglicherweise in das Verschwinden der Kryptobetrügerin verwickelt war, so ein US-Regierungsanwalt gegenüber der BBC.
Taki wird in Bulgarien als eine Art bulgarischer El Chapo oder Pablo Escobar angesehen und für zahlreiche Verbrechen verantwortlich gemacht. Es wird vermutet, dass er der einzige Mensch war, der Ignatova bei ihren illegalen Machenschaften unterstützen und sie vor dem Gesetz schützen konnte. Die Verbindungen zwischen Taki und der Crypto Queen sind offensichtlich: Der Drogenboss soll in Dubai leben, wo Ignatova ein Luxus-Penthouse besitzt, und von dem Ponzi-System Millionen von Dollar auf ihren Bankkonten erhielt. Zusätzlich zahlte die Kryptokriminelle Taki monatlich 100.000 € für ihren Schutz.
Es wird angenommen, dass Ignatova möglicherweise von ihrem Beschützer ermordet wurde. Eine Untersuchung des bulgarischen Journalisten Dimitar Stoyanov legt nahe, dass Takis Schwager gestanden habe, dass Ignatova im Jahr 2018 auf Anweisung des Drogenbosses ermordet und ihr Körper in Stücke zerstückelt und von einer Yacht ins Meer geworfen wurde. Trotz der Vermutungen und Vorwürfe fehlen jedoch die Beweise, um den Drogenboss strafrechtlich zu verfolgen, und es gibt keinen physischen Beweis für den Mord. So bleibt das Verschwinden der Crypto Queen und ihr möglicher tragischer Tod ein ungelöstes Rätsel.
Die BBC-Recherchen haben verstörende Details über das Leben und das mögliche Schicksal von Ruja Ignatova, der einst als "Crypto Queen" gefeierten Unternehmerin, ans Licht gebracht. Die Verbindungen zu einem bulgarischen Drogenboss legen nahe, dass ihr Verschwinden möglicherweise einem kriminellen Akt zum Opfer gefallen ist. Die Ermittlungen sind im Gange, aber das Schicksal der Crypto Queen bleibt weiterhin ungeklärt. Die mögliche Beteiligung von Organisationsverbrechern an ihrem Verschwinden wirft ein düsteres Licht auf die Welt der Kryptowährungen und zeigt die dunklen Seiten der Finanzwelt auf.
