Die jüngste Entscheidung der US-Börsenaufsicht SEC, die die Zulassung von Ethereum-ETFs grundsätzlich freigemacht hat, markiert einen bedeutenden Schritt für die Kryptowährung. Nachdem zu Beginn des Jahres bereits Bitcoin-ETFs genehmigt wurden und damit eine Kurs-Rallye ausgelöst haben, ist es nun auch für Ethereum soweit.
Ethereum, als das zweitwichtigste Digitalgeld nach Bitcoin, wurde von der SEC als Wertpapier eingestuft, während Bitcoin eher als Rohstoff wie Gold betrachtet wird. Ethereum, die Plattform, auf der Ethereum basiert, ermöglicht nicht nur den Transfer von Geld, sondern auch die Erstellung und Umsetzung von Smart Contracts und dezentralen Anwendungen. Die Bewertung von Ethereum als Wertpapier hängt damit zusammen, dass Marktteilnehmer Ethereum als Sicherheit hinterlegen müssen, um Transaktionen auf der Ethereum-Blockchain zu validieren.
Die Entscheidung der SEC bezüglich der Zulassung von Ethereum-ETFs erfolgte unter der Leitung von Gary Gensler, der insgesamt eher skeptisch gegenüber Kryptowährungen eingestellt ist. Die SEC hatte sich in der Vergangenheit gegen Spot-ETFs gewehrt, bevor sie im Januar die Genehmigung für Bitcoin-ETFs erteilte. Diese Entscheidung fiel jedoch nicht ganz freiwillig, nachdem die Behörde vor Gericht eine Niederlage hinnehmen musste und die Willkür in ihrer Ablehnung des Grayscale-Antrags festgestellt wurde.
In Deutschland werden weder Bitcoin- noch Ethereum-ETFs verfügbar sein, da nach geltendem Recht keine ETFs zugelassen werden, die nur auf einem einzelnen Basiswert basieren. Stattdessen gibt es bereits börsengehandelte Kryptowährungsprodukte, sogenannte Exchange-traded Products (ETPs), die eine ähnliche Funktionsweise wie ETFs haben, jedoch rechtlich gesehen differenzieren.
Die SEC-Entscheidung im Mai 2024 führte zu bedeutenden Kurszuwächsen bei Ethereum, wobei der Kurs im Wochenvergleich um rund 20 Prozent stieg. Obwohl es zuletzt zu Gewinnmitnahmen kam, verzeichnete Ethereum seit Jahresbeginn gegenüber dem US-Dollar einen Zuwachs von etwa 56 Prozent. Im Gegensatz dazu liegt Bitcoin im gleichen Zeitraum mit knapp 52 Prozent im Plus. Dennoch gehören Kryptowährungen aufgrund ihrer starken Kursschwankungen nicht zu den empfohlenen Anlageformen.
Das Interesse an ETFs im Kryptowährungsbereich wächst, da sie traditionellen Investoren den Zugang zu Digitalgeld erleichtern. Die Möglichkeit, in Fonds statt direkt in Kryptowährungen zu investieren, senkt für viele Anleger die Einstiegshürden. Die potenzielle Zulassung von Ethereum-ETFs in den USA signalisiert eine zunehmende Akzeptanz und Integration von Kryptowährungen in das traditionelle Finanzsystem.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Entwicklung von Ethereum-ETFs auf den Kryptowährungsmarkt insgesamt auswirken wird und ob weitere regulatorische Entscheidungen folgen werden. Die Genehmigung von Ethereum-ETFs stellt jedoch zweifelsohne einen Meilenstein dar, der das Potenzial hat, die Landschaft des digitalen Finanzwesens nachhaltig zu verändern.
