Der Bitcoin hat im Juni eine Schwächephase durchlaufen, nachdem er im März ein neues Rekordhoch bei 73.798 US-Dollar erreichte. Zum Monatsende pendelte der Kurs um die 60.000-US-Dollar-Marke. Trotz eines insgesamt positiven Jahresverlaufs mit einem Plus von 47,21 Prozent musste die führende Kryptowährung der Welt einen Rückgang von 8,43 Prozent verzeichnen. Diese Entwicklung zeigt, dass die Krypto-Rally eine vorübergehende Pause eingelegt hat.
Ein Faktor für den Kursrückgang des Bitcoins war die Ankündigung der insolventen japanischen Kryptobörse Mt.Gox, im Juli 140.000 Bitcoins an die Kunden zurückzuerstatten. Diese Maßnahme könnte zu einem erhöhten Verkaufsdruck auf den Bitcoin führen, da viele ehemalige Mt.Gox-Kunden möglicherweise ihre rückerstatteten Bitcoins schnellstmöglich veräußern möchten, um von den enormen Kursgewinnen seit dem Diebstahl 2013 zu profitieren. Ein Verkaufsvolumen in dieser Größenordnung würde den Markt deutlich beeinflussen, da es etwa 8,4 Milliarden US-Dollar entspricht.
Experten sehen jedoch die sehr negative Marktreaktion auf die Mt.Gox-Entscheidung als überzogen an. Sie gehen davon aus, dass der Verkaufsdruck auf den Bitcoin geringer sein könnte als befürchtet. Alex Thorn, Leiter der Forschungsabteilung bei Galaxy, und Sam Callahan, Senior Analyst bei Swan Bitcoin, sind der Meinung, dass weniger Coins verkauft werden als erwartet. Thorn schätzt, dass etwa 95.000 Münzen an Gläubiger ausgeschüttet werden, von denen viele möglicherweise nicht verkaufen, sondern halten werden. Dies könnte dazu beitragen, den Bitcoinkurs stabil zu halten, da es sich um einen einfachen Eigentümerwechsel handelt.
Die Rückgabe der 140.000 Bitcoins durch Mt.Gox könnte auch als Einstiegsgelegenheit für Anleger dienen. Thorn vermutet, dass vermögende Bitcoin-Anleger die Möglichkeit nutzen könnten, ihre Bestände mit einem Abschlag aufzustocken. Daher sollte die Rückkehr des Bitcoins nach einem Rücksetzer nicht überbewertet werden, sondern als Chance betrachtet werden, günstig einzusteigen.
Insgesamt zeigt sich, dass die Mt.Gox-Entscheidung kurzfristig zu erhöhter Volatilität auf dem Kryptomarkt führen kann. Allerdings deuten einige Anzeichen darauf hin, dass der Verkaufsdruck auf den Bitcoin möglicherweise nicht so stark ausfallen wird, wie zunächst angenommen. Anleger sollten daher die Entwicklungen aufmerksam verfolgen und mögliche Einstiegsgelegenheiten nutzen, um von der langfristigen Wertentwicklung des Bitcoins zu profitieren.