Rafael „Tatito“ Hernández – Sprecher des Repräsentantenhauses von Puerto Rico – sagte, die wachsende Blockchain-Industrie könnte dem öffentlichen Sektor mehr Rechenschaftspflicht und Transparenz bringen. Er weckte auch die Hoffnung, dass seine Nation eines der Kryptowährungszentren der Welt werden könnte.
Puerto Rico will ein Krypto-Hub werden
Puerto Rico – eine karibische Insel und ein nicht rechtsfähiges Territorium der USA – ist eine der korruptesten Nationen der Welt. Gleichzeitig lebt ein großer Teil der Einheimischen unterhalb der Armutsgrenze. Erpressung ist dort nicht nur in der allgemeinen Bevölkerung üblich, sondern auch auf höheren Ebenen.
Vor einigen Tagen bekannte sich der Bürgermeister der Gemeinde Cataño schuldig, über 100.000 Dollar an Bestechungsgeldern und Luxusuhren im Austausch für Millionen von Kommunalaufträgen angenommen zu haben.
In einem kürzlichen Interview für Bloomberg sagte Rafael „Tatito“ Hernández, er werde sich mit Experten aus dem Blockchain-Sektor treffen und über die Schaffung „intelligenter Verträge“ diskutieren. Ihm zufolge könnte die Transparenz der Technologie das Finanznetzwerk Puerto Ricos stärken und sogar die Korruption reduzieren.
„Wir haben ein echtes Glaubwürdigkeitsproblem. Und das könnte ein Teil der Lösung sein.“
Hernández fügte hinzu, dass diese Treffen auch Teil einer umfassenderen Mission sein werden, Puerto Rico in eine Drehscheibe für digitale Assets und Blockchain-Innovationen zu verwandeln. Die niedrigen Steuern im Bundesstaat und die Tatsache, dass der Handel mit Bitcoin und den Altcoins nicht steuerpflichtig ist, haben in letzter Zeit Tausende von neuen Einwohnern angezogen.
Hernández ist der Ansicht, dass sich die Einheimischen auch auf die Kryptowährungsbranche konzentrieren sollten, da dies Beschäftigungsmöglichkeiten schaffen und einen besseren Lebensstil für sie schaffen könnte:
„In den 60er und 70er Jahren hatten wir die Nische der Fertigung. Das ist eine neue Nische, eine neue Chance, Arbeitsplätze zu schaffen.“
Rafael „Tatito“ Hernández, Alchetron.com
Kuba hat das gleiche Manöver versucht
Anfang dieses Jahres kündigte eine weitere Karibikinsel – Kuba – Pläne an, die Einführung von Kryptowährungen als Instrument zur Überwindung der finanziellen Turbulenzen im Land zu prüfen.
Präsident Miguel Díaz Canel versprach, „die Öffentlichkeit weiterhin über alle Umsetzungen in dieser Angelegenheit zu informieren“. Kubas Staatschef warnte jedoch über die anhaltenden Krypto-Betrügereien auf der Insel und nannte sie „Pyramidensysteme für Investitionen“.
Bereits 2019 machten die kubanischen Behörden eine ähnliche Ankündigung, wie Kryptowährungen mit den Währungsproblemen des Landes umgehen könnten. Der Minister für Wirtschaft und Planung sagte dann:
„Wir erwägen, die Anwendung von Kryptowährungen in nationalen und internationalen Handelsangelegenheiten zu untersuchen. Maßnahmen dieser Art können uns voranbringen. Wir müssen nach alternativen Mitteln suchen, um wirtschaftliche Probleme zu lösen.“
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