Zug: Wie eine kleine Stadt zur Krypto-Hauptstadt der Welt wurde
Warum Zug als Vorbild für globale Kryptowährungs-Innovation gilt und was traditionelle Tech-Giganten davon lernen können

Die kleine Stadt Zug hat sich in den letzten Jahren zu einem bedeutenden Zentrum für Kryptowährungen entwickelt, was nicht nur für den Finanzsektor wichtig ist, sondern auch das Bild der Schweiz im globalen Technologiemarkt verändert. Der Aufstieg von Zug zu „Crypto Valley“ verkörpert eine tiefgreifende Wandlung, die seit 2013 im Gang ist.
Die Anfänge einer Revolution
Der Südafrikaner Johann Gevers war der Pionier, der mit seiner Entscheidung, sein Crypto-Startup Monetas nach Zug zu verlegen, den ersten Stein ins Rollen brachte. Sein Ziel war es, in der Schweiz ein Äquivalent zu Silicon Valley für Blockchain-Technologie zu schaffen. Unter dem Motto, eine Offenheit gegenüber neuen Technologien zu demonstrieren, schloss sich bald eine Vielzahl anderer Start-ups an.
Ein entscheidender Moment: Die Ethereum Foundation
Die Wahl der Stadt durch Vitalik Buterin im Jahr 2014 zur Gründung der Ethereum Foundation stellte einen Wendepunkt für die Region dar. „Das Raumschiff“, wie das bescheidene Haus, in dem die ersten Schritte von Ethereum stattfanden, genannt wurde, wurde ein Zeichen für Innovation und legte den Grundstein für zahlreiche nachfolgende Projekte. Ethereum ist heute die zweitgrößte Kryptowährung weltweit.
Steuerliche Anreize fördern Investitionen
Ein weiterer Faktor, der Zug zur ersten Wahl für Unternehmer macht, ist die günstige Steuerlage. Besonders attraktiv ist die null Prozent Kapitalertragssteuer für private Investoren, sofern sie bestimmte Kriterien erfüllen. Diese steuerlichen Erleichterungen bieten Anreize für Investoren, die in Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum traden möchten, ohne strenge steuerliche Belastungen fürchten zu müssen.
Unterstützung durch die Regierung
Die Bedeutung der regulativen Rahmenbedingungen in der Schweiz kann nicht unterschätzt werden. Die kantonalen Behörden von Zug waren frühzeitig bereit, neue Technologien zu akzeptieren und führten bereits 2016 Bitcoin-Zahlungen für kommunale Dienstleistungen ein. Dies schafft einen rechtlichen Rahmen, der vielen Unternehmen in anderen Ländern fehlt.
Partnerschaften im Bankensektor stärken die Branche
Die Zusammenarbeit zwischen traditionellen Banken und neuen Krypto-Banken ist ein weiterer entscheidender Vorteil. Institutionen wie UBS und Credit Suisse tätigen Geschäfte mit spezialisierten Krypto-Banken wie SEBA und Sygnum, um notwendige Dienstleistungen zu bieten. Solche Partner garantieren, dass Unternehmen ihre Geschäfte professionell abwickeln können und stärken durch diese Netzwerke die gesamte Branche.
Auf dem Weg zur Marktführerschaft
Die beeindruckende Zahl von über 1.100 Blockchain-Unternehmen in Zug zeigt nicht nur das Wachstum des Sektors, sondern auch die Notwendigkeit für eine zentralisierte Anlaufstelle, an der sich Unternehmer vernetzen können. Im Jahr 2023 wurden in der Schweiz 283,5 Millionen Dollar in 47 Finanzierungsrunden aufgebracht, was die Widerstandsfähigkeit und die Attraktivität des Marktes unterstreicht.
Mit einem stetigen Zuwachs an Arbeitsplätzen und einem soliden rechtlichen Rahmen sieht Zug eine Zukunft, in der Kryptowährungen nicht nur akzeptiert, sondern auch als integrativer Bestandteil der Wirtschaft betrachtet werden.



