Die IRS hat kürzlich einen detaillierten Steuerrahmen für Kryptowährungstransaktionen enthüllt, der die Anforderungen an die Steuererklärung für Broker von digitalen Vermögenswerten ab dem nächsten Jahr grundlegend verändern wird.
Neue Vorschriften verlangen umfassende Offenlegungen von verschiedenen Einheiten wie Handelsplattformen, gehosteten Wallet-Diensten und digitalen Vermögenswerten. Diese Einheiten müssen über die Bewegungen und Gewinne der Kundenguthaben berichten, die jetzt stabile Münzen wie die von Tether und Circle Internet Financial emittierten umfassen, sowie hochwertige nicht fungible Tokens (NFTs), wenn auch unter spezifischen Bedingungen. Diese Entwicklung lässt die breitere Debatte über die Klassifizierung von Token als Wertpapiere oder Rohstoffe ungelöst.
Die Vorschriften zielen hauptsächlich auf bekannte Plattformen wie Coinbase Inc. und Kraken ab, während sie Unternehmen im Bereich Kryptowährungen ohne Treuhandspezifikation wie dezentrale Börsen und nicht gehostete Wallet-Anbieter vorübergehend verschonen. Letztere sollen noch in diesem Jahr ihre eigenen regulatorischen Leitlinien erhalten. Die IRS hat die Notwendigkeit weiterer Analysen dieser Einheiten vor der Umsetzung umfassender Regeln angeführt. Die von der IRS festgelegten Regeln treten am 1. Januar 2025 in Kraft und gewähren Kryptosteuerzahlern eine Übergangsfrist zur Anpassung an die neuen Anforderungen für die Steuersaison 2024. Ab dem 1. Januar 2026 sind Broker verpflichtet, Aufzeichnungen über die „Anschaffungskosten“ der Vermögenswerte zu führen, im Wesentlichen die ursprünglichen Kaufpreise. Die Vorschriften gelten auch für Immobilientransaktionen, die mit Kryptowährungen bezahlt werden, und erfordern die Berichterstattung über den Verkehrswert der verwendeten digitalen Vermögenswerte.
Diese strukturierte Herangehensweise an die Besteuerung digitaler Vermögenswerte geht auf das Infrastrukturgesetz von 2021 zurück, das die IRS zur Formalisierung von Meldeverfahren verpflichtete. Der Vorschlag hat erhebliches Interesse und Besorgnis in der Branche hervorgerufen, wie aus 44.000 eingereichten öffentlichen Kommentaren hervorgeht. IRS-Kommissar Danny Werfel betonte, dass die finalisierten Vorschriften Teil einer breiteren Initiative zur Verbesserung der Compliance bei Steuerzahlern mit hohem Einkommen und zur Sicherstellung sind, dass digitale Vermögenswerte nicht dazu verwendet werden, steuerpflichtige Einnahmen zu verschleiern. Die Vorschriften sollen die Einhaltung für Steuerzahler vereinfachen und erleichtern, während sie gleichzeitig die Fähigkeit der IRS verbessern, Steuergesetze im Bereich der digitalen Vermögenswerte zu überwachen und durchzusetzen. Um Bedenken der Branche hinsichtlich möglicher staatlicher Übergriffe zu begegnen, klärte die IRS, dass bestimmte Einheiten, die Anlegern helfen, wie Miner, Online-Foren und Softwareentwickler, nicht als Broker eingestuft werden. Diese Gruppen verfügen oft nicht über die erforderlichen Kundendaten und Infrastruktur, um den Broker-Berichterstattungsstandards zu entsprechen, was zu ihrem Ausschluss von diesen Anforderungen führt.
Die IRS hat auch versucht, die Belastung von Stablecoin-Benutzern zu verringern, insbesondere von denen, die jährlich nicht mehr als 10.000 US-Dollar aus diesen Vermögenswerten erwirtschaften. Transaktionen mit diesen Stablecoins werden in aggregierter Form gemeldet, was den Prozess für die meisten Anleger vereinfacht, während strenge Standards für diejenigen mit höheren Volumina von Stablecoin-Transaktionen beibehalten werden. In Bezug auf NFTs hat die IRS festgelegt, dass nur Steuerzahler, die jährlich über 600 US-Dollar aus dem Verkauf von NFTs verdienen, ihre aggregierten Erträge melden müssen. Diese Informationen sind für die IRS entscheidend, um die Einhaltung zu überwachen und potenzielle Missbräuche in diesem Segment des Marktes zu identifizieren.
Zur Klärung des Geltungsbereichs dieser neuen Vorschriften hat die IRS digitale Vermögenswerte und die unter die neuen Regeln fallenden Aktivitäten definiert. Sie haben auch eine ab dem 1. Januar 2025 geltende Schutzklausel eingeführt, die es den Steuerzahlern ermöglicht, nicht genutzte Basiswerte digitaler Vermögenswerte auf verschiedene Wallets oder Konten zu verteilen, was die Genauigkeit und Effizienz der Berichterstattung verbessert. Ein integraler Bestandteil dieses neuen regulatorischen Rahmens ist das vorgeschlagene 1099-DA-Formular, das Anfang dieses Jahres veröffentlicht wurde. Dieses Formular ist darauf ausgelegt, Kryptowährungstransaktionen systematisch zu verfolgen und wird von den Brokern an Millionen von Krypto-Investoren herausgegeben, um einen einfacheren und regelkonformen Berichterstattungsprozess zu ermöglichen. Da sich die Landschaft der Regulierung digitaler Vermögenswerte weiterentwickelt, besteht die Möglichkeit von Änderungen, insbesondere wenn bevorstehende gesetzliche Änderungen die Aussteller von Stablecoins beeinflussen. Diese Änderungen könnten eine Überarbeitung der Steuervorschriften zur Anpassung an neue rechtliche Realitäten erforderlich machen. Die IRS bleibt jedoch bestrebt, diese Vorschriften basierend auf laufendem Branchenfeedback und eigenen Bewertungen zu verfeinern, um eine robuste Steuereinhaltung im Bereich der digitalen Vermögenswerte sicherzustellen.
