Der Eintritt von BNY Mellon in den Kryptomarkt könnte neuer Schwung für die noch junge Industrie bedeuten. Die amerikanische Bank hat kürzlich eine wichtige regulatorische Ausnahmegenehmigung von der Securities and Exchange Commission (SEC) erhalten, die es ihr ermöglicht, Kryptoverwahrungsdienste anzubieten, insbesondere für Bitcoin- und Ethereum-Exchange-Traded Funds (ETFs). Diese Genehmigung wurde am 24. September bekannt gegeben und stellt einen entscheidenden Schritt dar, um der Bank den Zugang zu einem sich schnell entwickelnden Markt zu ermöglichen.
Wachstum im Kryptomarkt
Mit dem aktuellen Wachstum des Kryptoverwahrungsmarktes, der schätzungsweise um 30 % jährlich wächst, zielt BNY Mellon darauf ab, diese Entwicklung für sich zu nutzen. Der Markt wird derzeit auf 300 Millionen Dollar geschätzt und könnte bis 2032 die Marke von 1 Milliarde Dollar überschreiten. Dies zeigt, wie wichtig die Bereitstellung von Dienstleistungen für digitale Vermögenswerte geworden ist, besonders für institutionelle Investoren, die zunehmend nach sicheren Möglichkeiten suchen, um in Kryptowährungen zu investieren.
Regulatorische Herausforderungen
Die neue Maßnahme geht allerdings nicht ohne Herausforderungen einher. Die regulatorische Landschaft bleibt kompliziert, und Besorgnis wurde über die Transparenz in den Interaktionen zwischen der SEC und privaten Unternehmen geäußert. Gesetzgeber wie Patrick McHenry und Cynthia Lummis haben Bedenken geäußert, dass private Meetings, die möglicherweise mit der Ausnahme bezüglich des Staff Accounting Bulletin 121 (SAB 121) zu tun hatten, nicht ausreichend öffentlich gemacht wurden. Unklar bleibt, ob die Genehmigung von BNY Mellon Teil dieser Diskussionen war, was Fragen über die künftigen regulatorischen Rahmenbedingungen aufwirft, denen die Bank begegnen wird.
Marktdisruption und Wettbewerb
Die Entscheidung von BNY Mellon, Dienstleistungen für Bitcoin- und Ethereum-ETFs anzubieten, könnte den Wettbewerbsdruck auf bestehende Marktführer wie Coinbase erheblich erhöhen. Viele der aktuellen Wall-Street-Krypto-ETFs werden von Coinbase verwaltet, und mit dem Eintritt von BNY Mellon in diesen Sektor könnte auch das Angebot für Anleger diversifiziert werden. Diese Dynamik könnte nicht nur der Bank, sondern auch der gesamten Branche zugutekommen, indem sie alternative Optionen für institutionelle Anleger schafft, die in digitale Vermögenswerte investieren möchten.
Auf lange Sicht
BNY Mellons CEO, Robin Vince, hat bereits im Januar 2023 die Bedeutung digitaler Vermögenswerte in der langfristigen Strategie des Unternehmens hervorgehoben. Es bleibt abzusprechen, wie die Bank die regulatorischen Hürden meistern wird, während sie gleichzeitig die aufkommende Nachfrage nach Krypto-Diensten bedient. Der Erfolg wird von der Fähigkeit abhängen, die Balance zwischen Innovation und Compliance zu halten, was für den Erfolg in der schnelllebigen Welt der Kryptowährungen entscheidend ist.
Der Eintritt von BNY Mellon in die Kryptoverwahrung markiert nicht nur einen Wendepunkt für die Bank selbst, sondern könnte auch weitreichende Auswirkungen auf die gesamte Branche haben und das Vertrauen in digitale Vermögenswerte weiter stärken.