Chinas Militärausgaben steigen trotz wirtschaftlicher Unsicherheit
China plant in diesem Jahr ein Wirtschaftswachstum von rund 5 Prozent anzustreben, was angesichts der Unsicherheiten aufgrund einer Krise im Immobiliensektor und schwacher Verbraucherausgaben skeptisch betrachtet werden kann. Doch während viele Bereiche unter Druck stehen, ist eines sicher: Die Verteidigungsausgaben Pekings werden weiter steigen.
Anstieg der Militärausgaben
Pekings Militärbudget wird um 7,2 Prozent steigen, was dem Anstieg im letzten Jahr entspricht, obwohl die Wirtschaft sich verlangsamt. Mit einem Budget von 1,67 Billionen RMB (232 Milliarden US-Dollar) wird China zum zweitgrößten Militärgeldgeber der Welt nach den USA. Unter der Führung von Xi Jinping haben sich die Militärausgaben Chinas in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt.
Regionale Spannungen nehmen zu
Die steigenden Militärausgaben sind begleitet von einer wachsenden Anzahl regionaler Streitigkeiten. Besonders die Spannungen im Südchinesischen Meer und in der Taiwanstraße nehmen zu. Chinas verstärkte Militäreinsätze in der Luftverteidigungszone Taiwans haben im vergangenen Jahr Rekordwerte erreicht.
Herausforderungen und Ziele
Xi Jinping hat das Ziel gesetzt, bis 2027 das Militär Chinas zu einer „Weltklasse-Streitmacht“ zu machen. Dies erfolgt vor dem Hintergrund eskalierender geopolitischer Spannungen mit den USA. Die Unterzeichnung eines jährlichen Verteidigungsgesetzes in Höhe von 886 Milliarden US-Dollar durch Präsident Joe Biden zielt darauf ab, chinesische Militäraktivitäten in der Indopazifik-Region einzudämmen.
Ausblick und mögliche Profiteure
Trotz der wirtschaftlichen Herausforderungen werden lokale verteidigungsbezogene Gruppen von den steigenden Militärausgaben profitieren. Aktienkurse von Unternehmen wie Avic Xi’an Aircraft Industry Group und China Shipbuilding Industry Co sind bereits gestiegen. Die wachsende Importnachfrage nach Ausrüstungen wird dazu führen, dass die Begünstigten auch außerhalb Chinas engagieren und weltweit verteidigungsbezogene Zulieferer einbeziehen.
Der Verteidigungssektor Chinas bleibt somit ein Bereich, der unabhängig von der wirtschaftlichen Lage weiter wachsen wird.
