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Die SEC geht auf geheime Handelswaffen ein, die vom Binance-Chef kontrolliert werden

Die US-amerikanische Wertpapieraufsichtsbehörde hat eine Klage gegen die Krypto-Börse Binance eingereicht, die sich auf den mutmaßlichen Missbrauch von Kundengeldern konzentriert. Dabei stehen zwei geheime Unternehmen im Fokus, die direkt oder indirekt dem Binance-Chef Changpeng Zhao gehören: Merit Peak und Sigma Chain. Die Unternehmen seien dazu missbraucht worden, Kundengelder zu mischen und umzuleiten sowie manipulativen Handel mit dem US-Zweig von Binance zu betreiben, heißt es in der Klage. Die SEC hat auch eine Klage gegen Coinbase eingereicht, einen weiteren der bekanntesten Namen auf dem Markt.

Die Anklage stellt die bisher aggressivste Intervention der SEC unter der Führung des scharfzüngigen Gary Gensler gegen das dar, was sie als nicht lizenzierte Kryptoaktivität in den USA ansieht. Zusätzlich zu den Vorwürfen der missbräuchlichen Verwendung von Kundengeldern hat die Regulierungsbehörde ein vorübergehendes Einfrieren mehrerer mit Binance verbundener Unternehmen beantragt. Binance US soll nach Angaben von Zhao etwa 2 Milliarden US-Dollar an Nutzergeldern verfügen.

Die Eile, Vermögenswerte einzufrieren, basiert auf dem, was die SEC behauptet, dem freien Verkehr von Kundengeldern, die hauptsächlich zu Merit Peak zusammengeführt oder umgeleitet wurden. Sigma Chain, die in der Schweiz eingetragen ist, hatte Wash Trading betrieben – eine Form der Marktmanipulation –, die das Handelsvolumen auf Binance US künstlich in die Höhe trieb.

Die Beziehung von Binance zu Sigma und Merit Peak steht in krassem Gegensatz zu Zhaos wiederholten Behauptungen, dass die Firmen und ihre Handlungen unabhängig seien. Börsen bringen in der Regel Käufer und Verkäufer zum besten Preis zusammen, während Market Making und Prop Trading in der Regel von separaten Unternehmen durchgeführt werden, die von den Preisunterschieden zwischen Vermögenswerten an konkurrierenden Handelsplätzen profitieren möchten.

Siehe auch  Ethereum In unbekanntem Gebiet

Binance zeigte sich enttäuscht und entmutigt über das Vorgehen der SEC und fügte hinzu, dass es die Vorwürfe der Regulierungsbehörde zwar ernst nehme, diese aber „nicht Gegenstand einer Durchsetzungsmaßnahme der SEC sein sollten“. Die Agentur strebt eine sogenannte Abschöpfung an, bei der Binance alle durch angeblichen Betrug erzielten Gelder sowie andere Strafen zurückzahlen würde. Die Senatoren Elizabeth Warren und Chris Van Hollen forderten unterdessen das US-Justizministerium auf, Ermittlungen gegen Binance und Binance US einzuleiten.

Die Klage unterstreicht, dass Kryptounternehmen, trotz dessen, dass sie oft behaupten, dass es für die Branche keine klare Regulierung gibt, wenn es um den Betrieb einer traditionellen, zentralisierten Börse geht, Standards schon seit Jahrzehnten gelten. Die Klage gegen Binance ist ein Beispiel dafür, dass die Behörden nicht bereit sind, Verstöße gegen diese Standards zuzulassen und notfalls hart durchgreifen.

Referenz: Financial Times

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