Coinbase, eine der größten Kryptowährungsbörsen der Welt, hat im Jahr 2021 ein rekordverdächtiges Jahr erlebt. Die Aktie des Unternehmens ist seit Jahresbeginn um 141 % gestiegen und hat damit Bitcoin und den Nasdaq deutlich übertroffen. Trotzdem liegt Coinbase immer noch 77 % unter seinem IPO-Preis und hat schlechter abgeschnitten als die größte Kryptowährung der Welt.
Der Rückgang der Coinbase-Aktie spiegelt die Schwierigkeiten wider, mit denen die gesamte Kryptowährungsbranche in den letzten achtzehn Monaten konfrontiert war. Während der Krypto-Boom während der Pandemie zu Beginn des Jahres 2021 an Fahrt gewann, änderte sich die Situation, als die Inflation zu steigen begann und die Zentralbanken gezwungen waren, die Zinssätze zu erhöhen. Als Folge davon sind riskante Anlagen zurückgegangen.
Aber nicht nur das allgemeine wirtschaftliche Umfeld hat den Kryptosektor belastet. In den letzten Monaten kam es zu mehreren schweren Zusammenbrüchen, die zu einem Massenausverkauf in der Kryptoindustrie führten. Einer der erschreckendsten Zusammenbrüche war der des UST-Stablecoins, der das gesamte Terra-Ökosystem zerstörte. Auch andere Unternehmen wie Celsius und FTX wurden von diesen Schwierigkeiten betroffen. Diese Ereignisse haben dazu beigetragen, dass der Aktienkurs von Coinbase weiter gesunken ist.
Ein weiteres Problem, mit dem Coinbase konfrontiert ist, sind regulatorische Maßnahmen. Die US-Regierung geht hart gegen die Kryptowährungsbranche vor und Coinbase steht direkt im Fokus der Aufsichtsbehörden. Das Unternehmen wurde im Juni wegen Verstößen gegen Wertpapiergesetze verklagt, was zu weiteren Problemen für die Aktie führte. Coinbase hat jedoch betont, dass es sich um rechtliche Unterschiede handelt und das Unternehmen auf Klärung vor Gericht hofft.
Trotz dieser regulatorischen Herausforderungen bleibt Coinbase eine der seriösesten Börsen in der Kryptowährungsbranche. Im Gegensatz zu anderen großen Börsen wie Binance sind die Vorwürfe gegen Coinbase hauptsächlich auf Wertpapierverstöße zurückzuführen, während Binance mit schwerwiegenderen Anschuldigungen wie Handelsgeschäften gegen Kunden konfrontiert ist.
Eine weitere potenzielle Chance für Coinbase ist die Rolle als vorgeschlagene Depotbank in einigen Spot-ETF-Anträgen, die bei der SEC eingereicht wurden. Wenn institutionelles Kapital in Kryptowährungen fließen darf, könnte Coinbase gut positioniert sein, um davon zu profitieren und mehr Kapital für den Handel aufzunehmen.
Es bleibt abzuwarten, wie der rechtliche Prozess für Coinbase ausgeht und welche Auswirkungen er auf das Unternehmen und die gesamte Kryptoindustrie haben wird. Die Aktie hat bisher enttäuscht und viele Investoren hoffen, dass die Zukunft bessere Ergebnisse bringt. Coinbase hat noch einen langen Weg vor sich, um ihre früheren Höchststände zu erreichen, aber das Unternehmen hofft auf eine positive Wendung, insbesondere durch den rechtlichen Erfolg im Ripple-Sicherheitsfall.
Das Fazit lautet also, dass Coinbase trotz des schwierigen Marktumfelds, regulatorischer Probleme und eines schwächeren Aktienkurses im Vergleich zu Bitcoin noch immer Chancen hat, sich als größter Fiat-Bordanbieter zu etablieren und institutionelles Geld anzuziehen. Allerdings muss das Unternehmen seine rechtlichen Probleme bewältigen und den Vertrauensverlust der Investoren wieder aufholen.