Angst und Unsicherheit herrschen auf dem Kryptomarkt, da die Insolvenz der Krypto-Börse FTX bevorsteht. Insbesondere Solana (SOL) hat gestern einen Preisverfall von 7 % aufgrund von Gerüchten verzeichnet. Am Mittwoch, dem 13. September, wird FTX vor dem Insolvenzgericht von Delaware erscheinen, um die Genehmigung zur Liquidation von Assets, darunter SOL, FTT, BTC, ETH und andere Kryptowährungen im Wert von 3,4 Milliarden US-Dollar, einzuholen.
Die bevorstehende Liquidation hat zu weit verbreiteter Besorgnis unter Marktanalysten und Teilnehmern geführt, die befürchten, dass dies zu erheblichem Verkaufsdruck auf den bereits fragilen Markt führen könnte. Die Kryptobestände von FTX belaufen sich laut Schätzungen vom 17. Januar auf etwa 685 Millionen US-Dollar an SOL-Token, 529 Millionen US-Dollar an FTT-Token, 268 Millionen US-Dollar an Bitcoin (BTC) und 90 Millionen US-Dollar an Ethereum (ETH) sowie diverse andere Assets wie Aptos, Dogecoin, Polygon, XRP und Stablecoins.
Insbesondere Solana (SOL), die größte Beteiligung von FTX, verzeichnete gestern einen starken Preisverfall. Dies war größtenteils auf Gerüchte zurückzuführen, die auf Twitter kursierten und einen massiven SOL-Verkauf durch FTX andeuteten. Ein aufgetauchter Screenshot auf Twitter bestätigt, dass FTX etwa 47,51 Millionen SOL-Token besitzt. Allerdings sind diese Token aufgrund einer Sperrvereinbarung nicht ohne weiteres zum Verkauf verfügbar. FTX hatte zuvor etwa 16 % des SOL-Angebots von der Solana Foundation erworben, wobei diese Übernahme an Bedingungen, darunter ein Sperrplan, geknüpft war. Die aktuellen 47,51 Millionen SOL-Token, die 8,82 % des Gesamtangebots von Solana entsprechen, sind an diese Vereinbarung gebunden.
Die Token unterliegen einem linearen Vesting-Prozess von 2025 bis 2028, was bedeutet, dass ein vorzeitiger Zugriff auf diese Gelder nicht möglich ist. Gemäß den Bedingungen der Vereinbarung werden die SOL-Token bis Januar 2028 linear monatlich freigeschaltet. Einige Tranchen, wie die von Alameda Research von Solana Labs erworbenen 7,5 Millionen SOL, werden beispielsweise erst am 1. März 2025 verfügbar sein.
Angesichts dieser Tatsachen kann die weit verbreitete Angst vor einem bevorstehenden SOL-Verkauf durch FTX als Fehlinformation betrachtet werden.
Der gestrige Rückgang des Solana-Preises um 7 % könnte eine Überreaktion des Marktes gewesen sein, der den Gerüchten über einen bevorstehenden Einbruch geglaubt und aus Panik massenhaft verkauft hat. Doch auf dem 1-Tages-Chart hat sich charttechnisch nicht viel geändert. SOL fiel bereits am 31. August unter das 50 %-Fibonacci-Retracement-Level bei 20,26 $. Die Versuche, dieses Niveau zurückzugewinnen, sind in der vergangenen Woche gescheitert. Der gestrige Rückgang macht SOL nun anfällig für eine Korrektur nach unten auf das 61,8 %-Fibonacci-Retracement-Niveau bei 17,39 $.
Auf diesem Niveau ist mit einer Preiserholung zu rechnen. Ein Anstieg über den 20-Tages-EMA, unter den Solana Mitte August fiel, wäre ein wichtiger Schritt zur Erholung. Eine Rückeroberung der 50 %-Fibonacci-Marke wäre entscheidend.
In einem rückläufigen Szenario, das derzeit weniger wahrscheinlich erscheint, würde SOL auch das 61,8 %-Fibonacci-Retracement-Level verlieren. In diesem Fall wäre ein Rückgang auf 13,30 US-Dollar das nächste Ziel.
Es bleibt abzuwarten, wie die Gerichtsentscheidung bezüglich der Liquidation von FTX ausfallen wird und wie sich dies auf den Kryptomarkt auswirken wird. Doch die weit verbreitete Annahme, dass FTX einen massiven SOL-Verkauf plant, basiert auf falschen Informationen, da die Token gesperrt sind und nicht ohne weiteres verfügbar gemacht werden können.
