Zwischen Bitcoin und Kryptowährungen gibt es einen großen Unterschied. Doch in der öffentlichen Wahrnehmung werden diese beiden Begriffe oft synonym verwendet. Insbesondere während der Weihnachtszeit hört man oft, dass Familie und Freunde Bitcoin als Symbol für den gesamten Kryptomarkt betrachten. Aber wer sich intensiver mit dem Thema beschäftigt, weiß, dass dies bei weitem nicht der Fall ist.
Derzeit befindet sich Bitcoin in einer positiveren Position als je zuvor in den letzten 18 Monaten, unterstützt durch Spekulationen, dass die US-Börsenaufsichtsbehörde, die Security and Exchange Commission (SEC), nach Weihnachten einen börsengehandelten Bitcoin-Fonds genehmigen könnte. Doch während Bitcoin in aller Munde ist, steht die zweitgrößte Kryptowährung, Ethereum, nicht im Mittelpunkt des Interesses.
Die Blockchain, die Ethereum unterstützt, namens Ethereum, ist schon immer ein ehrgeizigeres Projekt gewesen als die Bitcoin-Blockchain. Während Bitcoin in erster Linie als digitale Währung für Transaktionen konzipiert ist, ermöglicht Ethereum die Speicherung von Vermögenswerten und die Programmierung von Smart Contracts, die den Kauf und Verkauf regeln. Diese Funktionen bilden die Grundlage für viele Aktivitäten in der Kryptoindustrie, von dezentralen Finanzprojekten und NFTs bis hin zu Spielen.
Historisch gesehen, hat Ethereum aufgrund dieser fortschrittlichen Funktionen eine einzigartige Stellung in der Branche eingenommen. Doch in diesem Jahr ist Ethereum im Vergleich zu anderen Kryptowährungen wie Bitcoin, Solana und Cardano, nicht so stark gewachsen. Viele Experten sind der Meinung, dass dies daran liegt, dass Ethereum immer noch von seiner Vergangenheit und den damit verbundenen Enttäuschungen eingeholt wird.
Ein weiteres Problem, dem Ethereum gegenübersteht, ist die Regulierung durch die US-Aufsichtsbehörden, die möglicherweise zu einer Einstufung von Ethereum und anderen Krypto-Token als Wertpapiere führen könnte. Infolgedessen konnte sich Ethereum nicht so gut entwickeln wie erhofft und wurde von Bitcoin in den Schatten gestellt.
Darüber hinaus hat die Fusion zweier Ethereum-Blockchains im letzten Jahr nicht die erwarteten Ergebnisse gebracht. Obwohl das Ziel darin bestand, den Energieverbrauch des Netzwerks zu reduzieren und ESG-orientierte Anleger anzusprechen, ist dies bisher nicht gelungen. Die Marktkapitalisierung von Ethereum ist im Vergleich zu Bitcoin gesunken, was die Wahrnehmung von Ethereum in der Branche beeinträchtigt hat.
Insgesamt zeigt sich also, dass Ethereum in diesem Jahr nicht die erhoffte Leistung erbracht hat und von anderen Kryptowährungen überschattet wurde. Die Branche wird sich daher im nächsten Jahr intensiv mit der Weiterentwicklung von Ethereum und seinen Anwendungsmöglichkeiten beschäftigen müssen.
Abschließend bleibt festzuhalten, dass die Welt der Kryptowährungen deutlich vielschichtiger ist als viele denken. Es ist nicht nur Bitcoin, sondern eine Vielzahl von innovativen Projekten und Technologien, die den Kryptomarkt prägen. Wenn also in diesem Jahr bei Familienfeiern das Thema auf Kryptowährungen kommt, wird es eine spannende Herausforderung sein, den Unterschied zwischen Bitcoin und anderen Kryptowährungen zu erklären. Dennoch bietet die rasante Entwicklung in der Branche stets auch spannende Gesprächsthemen.
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