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Binance versus eToro

Gastartikel von Jens Ischebeck (crypto-einfach.de)

Binance und eToro gehören zu den größten Handelsplattformen für Kryptowährungen auf der Welt. Dabei unterscheiden sich beide in Sachen Angebot, Handelsinstrumente und Besonderheiten stark. Welcher Anbieter von beiden für Dich die beste Kryptobörse ist, erfährst Du in diesem Beitrag.

Was ist Binance?

Binance entstand 2017 zunächst in China. Aufgrund des regulatorischen Drucks chinesischer Behörden zog die Plattform zuerst nach Taiwan um, dann nach Malta, wo sie seit dem März 2018 ihren Sitz hat.

Gegründet wurde Binance von Changpen Zhao, einem chinesisch-kanadischen Entwickler und Unternehmer. Dieser arbeitete unter anderem an Blockchain.info und OKCoin. Zuvor gründete er im Jahr 2005 Fusion Systems, ein Broker mit hohen Transaktionsgeschwindigkeiten.

Bevor die Plattform online ging, finanzierte sie sich durch den ICO des eigenen Tokens, der Binance Coin (BNB). Diese spielt heute eine wichtige Rolle im Ökosystem der Börse. Bei dem ICO wurden 15 Millionen US-Dollar eingenommen.

Binance wuchs schnell zu einer der größten und beliebtesten Börsen weltweit heran. Dabei half es auch, dass die Plattform während des ICO-Booms und der Hype-Phase von 2017 startete. Zunächst fokussierte sich die Börse auf den Tausch von Kryptowährungen mit anderen Kryptowährungen, später kam dann der Kauf mittels Fiat und weitere Features hinzu.

Auf kaum einer anderen Börse finden sich so viele Kryptowährungen wie auf Binance. Neben den bekanntesten und besten Kryptowährungen gibt es hier auch viele Altcoins. Entwickler können auf dem Launchpad ihre neuen Tokens im Zuge eines IEOs (Initial Exchange Offering) zum Verkauf anbieten, wonach sie gleich auf der Plattform gelistet werden.

Neben einer vereinfachten Handelsansicht bietet Binance auch ein professionelles Interface mit erweiterten Funktionen. Darüber lassen sich hier Kryptowährungen mit einem Hebel handeln, es gibt angeschlossene DeFi- Plattformen, eine Lending-Plattform und weitere Funktionen.

Binance war die erste Börse, die eine eigene Kryptowährung herausgab. Die Binance Coin (BNB) lässt sich unter anderem zum Bezahlen der Handelsgebühren verwenden, wofür es Rabatte gibt, oder um sie in andere Kryptowährungen zu tauschen.

Was ist eToro?

Bei eToro handelt es sich ursprünglich um einen klassischen Broker für CFDs, Aktien, ETFs, Devisen, Rohstoffe und Währungen. Das Unternehmen wurde im Jahre 2007 von den Brüdern Yoni und Ronen Assia in Tel Aviv gegründet. Später zog es nach Zypern um, wo es von den örtlichen Behörden nach EU-Vorschrift überwacht und reguliert wird.

Im Jahr 2010 führte eToro das Copy-Trading ein und baute mit der Zeit diese Funktion weiter aus. Dank dem Copy-Trading können Anleger die Strategien und Portfolios erfahrener Trader ganz oder teilweise kopieren.

So entstand das Konzept des „Social Tradings“, mit dem eToro seitdem stark wirbt. Die Menschen auf der Plattform können sich zusammentun, Strategien und Anlagen besprechen und von den erfahrenen Mitgliedern lernen. Gleichzeitig gibt es Weiterbildungsangebote und viele Tutorials.

2014 führte eToro den Handel mit Bitcoin-CFDs ein. Mit der Zeit folgten weitere Differenzkontrakte auf verschiedene Kryptowährungen. Später wurde der Handel mit echten Kryptowährungen eingeführt.

Seitdem baut eToro sein Angebot an Kryptowährungen weiter aus. Zusätzlich wird eine eigene Wallet angeboten. Laut eigenen Aussagen handeln mehr als 10 Millionen Nutzer weltweit auf der Plattform mit verschiedensten Anlagen.

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Welche Kryptowährungen bieten die Plattformen?

Binance kann sich rühmen, eines der größten Angebote an Kryptowährungen vorzuweisen. Neben den bekannten Coins und Tokens findest Du hier auch viele eher unbekannte, dennoch potentiell vielversprechende Altcoins.

Auf Binance werden immer wieder Initial Exchange Offerings (IEO) veranstaltet. Bei diesen bieten Entwickler ihren Token exklusiv auf der Plattform zum Verkauf an und anschließend wird er auf der Börse gelistet. Das sorgt für einen stetigen Zufluss an neuen Kryptowährungen.

Es gibt mehr als 1000 Handelspaare auf Binance. Kryptowährungen, die sich nicht direkt mit Fiat kaufen lassen, kannst Du in den meisten Fällen mit Bitcoin oder Ethereum, der Binance Coin, Tether oder BUSD tauschen.

Auf Binance gibt es demnach eine große Auswahl. Fast jede Kryptowährung, die Du möglicherweise kaufen willst, ist hier gelistet. Zu den bekannteren gehören:

Auf eToro ist die Auswahl dagegen wesentlich übersichtlicher. Auch hier finden sich einige der bekanntesten Kryptowährungen:

Also schon eine gute Menge. Viele der wichtigsten Kryptowährungen sind hier vertreten und es werden immer wieder neue Coins und Tokens ins Sortiment genommen. Allerdings kommt eToro nicht an das Angebot von Binance heran, vor allem, was noch unbekannte und exotische Kryptos anbelangt.

Beide Krypto Handelsplattformen ermöglichen den Kauf und Verkauf von Kryptowährungen und auf beiden wird das Leverage-Trading angeboten. Beim Leverage-Trading lässt sich ein Hebel anlegen, der die potentielle Gewinne und Verluste vervielfacht. Bei einem Hebel von 1:2 würden sich die Gewinne verdoppeln. Das gleiche gilt jedoch auch für die Verluste.

Man nennt diese Art des Handelns auch „Margin-Trading“, da der Trader eine Sicherheit (Margin) hinterlegen muss. Bei eToro wird dies über CFDs (Differenzkontrakte) auf Kryptowährungen abgewickelt. Abgesehen von
Kryptowährungen gibt es auf eToro noch viele weitere, traditionelle Anlagen.

Über Binance haben Nutzer weiterhin Zugriff auf das Staking bestimmter Kryptowährungen, auf das Lending, können an IEOs teilnehmen oder zu DeFi-Plattformen wechseln. Welcher der beiden Anbieter die beste Kryptobörse in dieser Hinsicht, musst Du für Dich entscheiden.

Zahlungsdienstleister

Viele Zahlungsmöglichkeiten bietet Binance nicht. Nutzer können mit Banktransfer oder Kreditkarte Ein- und Auszahlungen vornehmen. Gleichzeitig können auch Kryptowährungen eingezahlt werden.

Bei eToro ist die Auswahl an Zahlungsmöglichkeiten wesentlich größer. Neben der Banküberweisung, SOFORT und Kreditkarte werden einem auch PayPal, Skrill, Neteller und Rapid Transfer angeboten. eToro ist eine der wenigen Plattformen, die den Kauf von Kryptowährungen mittels PayPal erlaubt.

Sicherheit

Binance ist ein größtenteils unregulierter Anbieter. An einigen Stellen arbeitet das Unternehmen mit den Behörden zusammen, in erster Linie wird der Handel jedoch nicht überwacht oder reguliert. Das muss allerdings nicht heißen, dass Binance keine seriöse Plattform ist.

Neue angemeldete Nutzer müssen ein KYC-Verfahren durchlaufen und sich verifizieren. Die Nutzerkonten werden mit SSL-Verschlüsselung, Zwei-Faktoren-Authentifizierung und Cyber-Forensik geschützt.

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Weiterhin gibt es den „Secure Asset Fund for Users“ (SAFU), der sich aus den Handelsgebühren auf der Plattform speist. Gut 10% der von Binance eingenommen Gebühren gehen in diesen Fonds. Sollten die Nutzer durch Hacks
ihr Geld verlieren, werden sie aus dem SAFU entschädigt.

Binance wurde in der Vergangenheit bereits das Opfer von Hacks. Nutzer wurden teilweise wieder entschädigt und die Schlupflöcher für der Hacker schnell geschlossen.

Bei eToro handelt es sich um einen regulierten und überwachten Anbieter. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Zypern, wo es von der CySEC (Cyprus Securities and Exchange Commission) reguliert wird. Damit entspricht die Plattform den europäischen Vorgaben. Innerhalb Deutschlands wird der Broker von der BaFin überwacht.

Nach den EU-Vorgaben hat eToro eine gesetzliche Einlagensicherung von 20.000 Euro pro Kunden zu garantieren. Diese werden getrennt vom Geschäftsvermögen aufbewahrt, damit im Falle einer Insolvenz die Kundengelder nicht betroffen sind.

Beide Anbieter gelten als seriös. Letztlich kommt es darauf an, ob Du eher der Überwachung der Behörden vertraust oder auf die Sicherheitsvorkehrungen, die Binance selbst durchführt.

Gebühren

Die Gebühren auf Binance gehören zu den niedrigsten in der Krypto-Sphäre. Die Höhe der Gebühren hängen von mehreren Faktoren ab: Ob der Trader auf die Order reagiert oder eine Order eröffnet und wie hoch das tägliche
Handelsvolumen der besten Kryptowährungen ist.

Maker zahlen für das Eröffnen von Trades eine Gebühr von 0,1 %, wenn sie unter einem Wert von 50 BTC handeln. Erhöht sich das Handelsvolumen, dann verringern sich auch die Gebühren. Bei über 50 BTC sind es bereits 0,09 % für die Maker. Die Taker zahlen zunächst auch 0,1 %, die Gebühren verringern sich jedoch erst ab wesentlich höheren Summen.

Wer für das Bezahlen der Gebühren die hauseigene Binance Coin verwendet, der bekommt einen Rabatt. Bei unter 50 BTC verringert sich die Gebühr auf 0,075 %. Einzahlungen auf das Konto sind in der Regel gebührenfrei, während bei Auszahlungen geringe Beträge anfallen.

Die Gebühren auf eToro werden in Spreads angegeben. Ein „Spread“ ist die Differenz zwischen dem Wert der Anlage zu Beginn des Trades und am Ende, wenn der Trade geschlossen wird. Die Spreads sind je nach Kryptowährung unterschiedlich. Bei Bitcoin betragen sie 0,75 %, bei Ethereum 1,90 %.

Einzahlungen sind bei eToro ebenfalls kostenlos. Bei den Auszahlungen fällt eine Gebühr von 5 US-Dollar an. Außerdem werden bei länger offengehaltenen Positionen Übernacht- und Wochenendgebühren fällig.

Für wen eignet sich welche Plattform?

Binance ist nicht umsonst für viele die beste Kryptobörse der Welt. Die Gebühren sind niedrig, die Auswahl an Kryptowährungen groß und das Angebot an Handelsfeatures wird stetig ausgeweitet. Das muss allerdings nicht bedeuten, dass sich jeder hier am besten aufgehoben fühlt.

Vielleicht ist Dir eine Plattform, die von den Behörden reguliert wird und neben Kryptowährungen auch traditionelle Anlagen bietet lieber und die Idee des Social Tradings sagt Dir zu. In diesem Fall könnte eToro eine gute Alternative sein.

Über den Autor:

Jens Ischebeck
Jens Ischebeck

Jens Ischebeck ist Betreiber der Webseite cryptoeinfach.de. Ziel der Seite ist es,
Bitcoin und Kryptowährungen einfach und verständlich zu erklären und die
Chancen dieser neuen Technologie zu erläutern.
Außerdem ist er sehr gefragter Antwort-Geber auf Quora.

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